Schnelligkeit - der Kampf der Feuerwehrleute gegen die Zeit - ist ein wichtiger Faktor bei der Brandbekämpfung und bei Hilfeleistungen. Der Einsatz der Nachrichtentechnik ist ein Mittel im Kampf gegen die Zeit.
Auszug aus einer alten Alarm- und Ausrücke-Ordnung:
Anno 1871
Branddirektor Emil Lochner beauftragt die Aachener Telegraphenbauanstalt Wiesenthal & Cie mit dem Bau der ersten Aachener Feuertelegraphenanlage. Die Anlage ist eine Weiterentwicklung des ältesten Feuermelders der Welt (Fa. Siemens, 1851).
Die Anlage kostet 4403 Thaler und 15 Silbergroschen und besteht aus 49 Feuertelegraphen (Feuermelder). 1871 wird die Anlage in Betrieb genommen. Die Feuermelder befinden sich in öffentlichen Gebäuden und Fabriken. Ãber ein Freileitungsnetz werden sie mit Strom versorgt. Die Telegraphenapparate (Morseapparate) stehen in den Feuerwachen Matthiashof, Oligsbend und Bongard. Die Meldelinien werden rund um die Uhr vom diensttuenden ?Castellhan? der jeweiligen Feuerwache überwacht.
1876 wird Burtscheid mit vier Feuermeldern an das System angeschlossen. Zwei Jahre später werden die Melder an Burtscheid verkauft, aber weiterhin von Aachen mit Energie versorgt. In einem im März 1877 veröffentlichten StraÃenverzeichnis von Aachen sind die jeder StraÃe nächstgelegenen Feuermelder verzeichnet. Die Feuermelder sind zunächst nur im Inneren der Gebäude installiert und können auch nur dort betätigt werden. 1882 wird das System verbessert. Durch eine mechanische Zugeinrichtung an der Gebäudefront kann jeder, der einen Brand melden will, den Melder auch von auÃen betätigen. Die neuen Feuerwachen in der VinzenzstraÃe und der BendstraÃe haben von Anfang an eigene Empfangseinrichtungen für die Feuermelder in ihrem Wachbereich.
Aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanforderungen wird von 1906 bis 1908 die Telegraphenanlage verbessert. 1910 sind in Aachen sieben Feuermeldeschleifen installiert. An ihnen "hängen" 69 öffentliche und 33 private bzw. privatwirtschaftliche Feuermelder.
Auszug aus einer alten Alarm- und Ausrücke-Ordnung:
§.3. Telegraphische Feuermeldung. Die von allen Fachmännern als Grundbedingung zur Bekämpfung des Feuers gestellten Anforderungen sind die schnelle Rufung der Wehr und Bezeichnung der Brandstelle. Aus diesem Grunde sind in den meisten groÃen Städten telegraphische Leitungen gelegt worden, um den permanenten Feuerwehr-Wachen vom ausgebrochenen Schadenfeuer sofort Kenntnis geben zu können. Die Wachlokale liegen gewöhnlich weit voneinander entfernt; um nun Zeit zu sparen, steht eine der GröÃe der Stadt entsprechende Anzahl Feuermelder, welche in öffentlichen und Privat-Gebäuden untergebracht und mit der Hauptwache in Verbindung sind, dem Publikum zur Disposition. Für groÃe Städte ist diese Art von Meldung deshalb vorzuziehen, weil 1. bei der verhältnismäÃig geringen Anzahl von Wachmannschaften ihnen in den meisten Fällen Gelegenheit gegeben wird, die Schadenfeuer dämpfen zu können, ehe sie groÃe Ausdehnung gewonnen haben und 2. eine Alarmierung durch Sturmläuten und stark lärmende Signalinstrumente, selbst beim kleinsten Kaminbrande, die ganze Stadt mehr oder minder in Aufregung bringen würde. |
Anno 1871
Branddirektor Emil Lochner beauftragt die Aachener Telegraphenbauanstalt Wiesenthal & Cie mit dem Bau der ersten Aachener Feuertelegraphenanlage. Die Anlage ist eine Weiterentwicklung des ältesten Feuermelders der Welt (Fa. Siemens, 1851).
Die Anlage kostet 4403 Thaler und 15 Silbergroschen und besteht aus 49 Feuertelegraphen (Feuermelder). 1871 wird die Anlage in Betrieb genommen. Die Feuermelder befinden sich in öffentlichen Gebäuden und Fabriken. Ãber ein Freileitungsnetz werden sie mit Strom versorgt. Die Telegraphenapparate (Morseapparate) stehen in den Feuerwachen Matthiashof, Oligsbend und Bongard. Die Meldelinien werden rund um die Uhr vom diensttuenden ?Castellhan? der jeweiligen Feuerwache überwacht.
1876 wird Burtscheid mit vier Feuermeldern an das System angeschlossen. Zwei Jahre später werden die Melder an Burtscheid verkauft, aber weiterhin von Aachen mit Energie versorgt. In einem im März 1877 veröffentlichten StraÃenverzeichnis von Aachen sind die jeder StraÃe nächstgelegenen Feuermelder verzeichnet. Die Feuermelder sind zunächst nur im Inneren der Gebäude installiert und können auch nur dort betätigt werden. 1882 wird das System verbessert. Durch eine mechanische Zugeinrichtung an der Gebäudefront kann jeder, der einen Brand melden will, den Melder auch von auÃen betätigen. Die neuen Feuerwachen in der VinzenzstraÃe und der BendstraÃe haben von Anfang an eigene Empfangseinrichtungen für die Feuermelder in ihrem Wachbereich.
Aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanforderungen wird von 1906 bis 1908 die Telegraphenanlage verbessert. 1910 sind in Aachen sieben Feuermeldeschleifen installiert. An ihnen "hängen" 69 öffentliche und 33 private bzw. privatwirtschaftliche Feuermelder.
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1912 überträgt man in Aachen, wie in anderen Städten auch, der Feuerwehr die Aufgabe, die öffentlichen Uhren zu steuern und zu überwachen. Auf der Düsseldorfer Industrieausstellung bietet Siemens & Halske eine kombinierte Feuermelde- und Uhrenanlage an. Die angebotene Anlage arbeitet mit einem Morsesicherheits-System und kann je Schleife zwischen zwanzig und dreiÃig Feuermelder abfragen und zwischen fünfzig und sechzig elektromagnetische Uhrwerke steuern. Die Stadt Aachen erwirbt die Anlage, Kosten ca. 30.000 Reichsmark.
1915 sind 176 Uhren an die neue Anlage angeschlossen. Die Uhren befinden sich in und an öffentlichen Gebäuden, auf StraÃen und Plätzen, in Fabriken, Kaufhäusern und bei Privatleuten. Die Kriegsjahre verzögern zunächst den weiteren Ausbau des Feuermelde- und Uhrennetzes; nach Ende des Ersten Weltkrieges wird das Freileitungsnetz zügig ausgebaut. So hat das Netz der Feuerwehr über den Dächern Aachens bis zu den schweren Bombenangriffen im Kriegsjahr 1943 eine Gesamtlänge von gut 150 Kilometern erreicht. Zu diesem Zeitpunkt sind 23 Schleifen mit 94 öffentlichen und 229 privaten Feuermeldern sowie rund 700 Uhren an die Anlage angeschlossen. Dazu kommen noch zwölf Signalapparate zur zeitprogrammierten Auslösung von elektrischen Läutewerken in einigen Schulen.
Die Wächterkontrollanlage des Aachener Stadttheaters ist an eine Feuermeldeschleife der Feuerwache VinzenzstraÃe angeschlossen.
Alle öffentlichen Uhren -auch die Normaluhren- in Aachen und der gröÃte Teil der privat installierten elektrischen Uhren erhalten ihre Zeitimpulse von der "Mutteruhr" der Aachener Feuerwehr. Eine Ausnahme sind die Bahnhofsuhren, die von der bahneigenen "Mutteruhr"? gesteuert werden.
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Die Bomben des Zweiten Weltkrieges zerstören groÃe Teile der Aachener Feuermelde- und Uhrenanlage und vernichten das gesamte Freileitungsnetz. Um die Feuermeldeanlage der Stadt Aachen während der Kriegszeit vor der völligen Zerstörung zu schützen, wird ein Teil der öffentlichen Feuermelder und Morseapparate mit Zubehör ins grenznahe - von deutschen Truppen besetzte - belgische Kettenis ausgelagert. Die Apparaturen werden bei der Firma ?van Asten?, Buschweg 22 in Kettenis, Kreis Eupen, eingelagert.
In 1945 wird das ganze, noch irgendwie brauchbare Material der Feuermelde- und Uhrenanlage aus den schwer zerstörten Feuerwachen geborgen und in mühevoller Kleinarbeit wieder hergerichtet.
Aber ohne die Apparaturen, über 100 öffentliche Feuermelder und Anlagenteile, die noch in Kettenis lagern, kann die Feuermeldeanlage nicht aufgebaut werden.
Aus der Akte:
Rückführung von den im Mai 1944 ausgelagerten Apparaten und Zubehör für die Feuermeldeanlage.
Aber ohne die Apparaturen, über 100 öffentliche Feuermelder und Anlagenteile, die noch in Kettenis lagern, kann die Feuermeldeanlage nicht aufgebaut werden.
Aus der Akte:
Rückführung von den im Mai 1944 ausgelagerten Apparaten und Zubehör für die Feuermeldeanlage.
28.7.1945 | Der Polizeidirektor von Aachen beantragt bei Herrn Major Leech (Mitglied der engl. Militärregierung) die Rückführung von Alarmgeräten, um die Feuermeldeanlage wieder herzurichten. |
7.9.1945 | In einem Bericht der Telegrafen-Abteilung an das Kommando der Feuerschutzpolizei Aachen wird vorgeschlagen, daà zunächst eine behelfsmäÃige Feuermeldeanlage installiert werden soll. Monteure der Firma Siemens und Personal der Feuerschutzpolizei wollen gemeinsam die notwendigen Arbeiten ausführen. |
9.10.1945 | Da das Schreiben an die englische Militärregierung vom 28.7.1945 nicht beantwortet wird, bittet die Feuerwehr den Oberbürgermeister, Dr. Rombach, am 9.10.1945 um Unterstützung mit einem neuen Rückführungsgesuch an die belgische Militärbehörde. Es folgen noch weitere Anfragen an das ?Commandement de la place d?Aix-la-Chapelle? zur Rückführung des ausgelagerten Materials. |
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3.12.1946 | In einem Schreiben teilt das Commandement Territorial-Region Aix-la-Chapelle der Feuerwehr mit, daà das Material unter Sequester steht. Die Feuerwehr soll einen neuen Antrag an das "Office des Séquestres, Liége (Lüttich)" richten, die hiesige Kommandantur würde den Antrag befürworten und weiterleiten. |
11.2.1947 | Der Antrag wird gestellt. In dem Schreiben wird nochmals darauf hingewiesen, daà ein wirksamer Feuerschutz nur mit einer Feuermeldeanlage zu realisieren ist. Der Kauf und Aufbau einer neuen Anlage ist nicht möglich, da sämtliche Herstellerfirmen innerhalb Deutschlands zerstört sind oder infolge fehlender Einrichtungen und Materialien - in absehbarer Zeit- keine Feuermelder herstellen können. "Um der Feuerwehr ein schnelles Eingreifen bei Bränden zu ermöglichen, ist die eingangs erwähnte Neuerrichtung einer Feuermeldeanlage erstes Erfordernis. Dies läÃt sich jedoch nur dann ermöglichen, wenn die in Kettenis befindlichen Apparate der Feuerwehr zur Verfügung gestellt werden." |
3.11.1948 | Die Feuerwehr bittet erneut um die Freigabe der eingelagerten Geräte. |
16.5.1949 | Auf Grund der Absage bittet die Feuerwehr den Innenminister, Gruppe Feuerschutz in Düsseldorf, um Unterstützung. |
21.9.1949 | "Service des Séquestres, Eupen" teilt der Feuerwehr mit, daà einige Feuermelder für 500,- frs pro Stück verkauft wurden. Allerdings könnten die restlichen Apparate von der Feuerwehr der Stadt Aachen zum gleichen Preis - unter Vorbehalt der Zustimmung des Office des Séquestres in Lüttich - gekauft werden. |
15.2.1950 | Vertreter der Feuerwehr besichtigen die restlichen Geräte bzw. Apparaturen der Feuermeldeanlage in Kettenis, Kreis Eupen. Da der Zustand der Geräte sehr befriedigend ist, wird der Stadtverwaltung Aachen der Rückkauf empfohlen.
Die Firma Niederau, Elektro-GroÃhandlung in Eupen, soll sich mit dem Sequesteramt in Lüttich in Verbindung setzen und versuchen, das Gerätelager komplett aufzukaufen und nach Deutschland zu exportieren. Vor dem Ankauf soll der Stadt Aachen die Kaufsumme genannt und ihr Einverständnis eingeholt werden. Die Firma Victor Groteclaes, Elektro-GroÃhandlung in Aachen, ist bei Erteilung eines Auftrages gewillt, die Geräte zu importieren und die Erfüllung aller erforderlichen Formalitäten (Devisenbeschaffung, Zoll, Transport usw.) zu übernehmen.
Am 7.3.1950 steht der Kaufpreis fest: 7.602 DM. Die Feuerwehr bittet die Stadtkämmerei, der Firma V. Groteclaes den Betrag zur Verfügung zu stellen. |
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15.08.1950 | Bericht an den Herrn Oberstadtdirektor durch d. Hd. des Herrn Stadtrat Dr. Mies
"Betr. Rückkauf der im Kreis Eupen lagernden Geräte der Feuermeldeanlage. In Verfolg der geführten Verhandlungen mit den zuständigen belgischen und deutschen Stellen ist es nunmehr gelungen, unter der uneigennützigen Mitwirkung des Inhabers der hiesigen Elektro-GroÃhandlung Victor Groteclaes, Jülicher StraÃe 51/53, die im Jahre 1944 nach Kettenis bei Eupen ausgelagerten Geräte der Feuermeldeanlage vom belgischen Sequesteramt zu erwerben und nach Aachen zurückzuführen. Die Erwerbung und Rückführung erfolgte unter Beachtung aller gesetzlichen Bestimmungen. An Kosten sind bisher rund 7.700,- DM entstanden. Zur Zeit schweben noch Verhandlungen mit der deutschen Zollbehörde zwecks Niederschlagung der Zollgebühren. Die Apparate sind noch alle in einem verhältnismäÃig guten Zustand und können nach einer gründlichen Ãberprüfung für den Wiederaufbau der Feuermeldeanlage verwandt werden." |
Anfang der fünfziger Jahre
Wie soll das zukünftige Aachener Feuermeldesystem aus-sehen? Alle in Betracht kommenden Möglichkeiten werden abgewägt; ein neutrales Gutachten wird eingeholt.
Auszug aus dem Gutachten über die Einrichtung einer neuen Feuermeldeanlage für die Stadt Aachen, Nr. 3519 vom 28.10.1954:
Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft Düsseldorf
II. Die vorhandene Feuermeldeanlage Die Anlage ist vor rd. 50 Jahren eingerichtet worden, und zwar als kombinierte Feuermelde- und Uhrenanlage nach dem Schleifensystem. Sie ist auf 2 Feuerwachen verteilt; in Wache I sind 4 reine Feuermeldeschleifen und 8 kombinierte Uhren- und Feuermeldeschleifen angeschlossen, in Wache II 5 Feuermeldeschleifen und 6 kombinierte Uhren- und Feuermeldeschleifen. Die durch die weitgehende Unterteilung der Schleifen sehr umfangreichen Einrichtungen in den Wachen sind im wesentlichen erhalten geblieben, aber sehr stark abgenutzt und wegen Fehlens von geeigneten Ersatzteilen kaum noch reparaturfähig. Die AuÃeneinrichtungen sind dagegen weitgehend zerstört worden; es sind jetzt in beiden Wachen zusammen nur noch 4 behelfsmäÃig hergerichtete Schleifen in Betrieb, an die 4 öffentliche Feuermelder, 20 Privatfeuermelder und 122 Uhren angeschlossen sind. Eine Anzahl weiterer, noch betriebsfähiger Feuermelder sind vorhanden, aber wegen des fehlenden Leitungsnetzes nicht in Betrieb. Die Kombination einer Feuermeldeanlage mit einer Uhrenanlage ist unseres Wissens von der Herstellerfirma (Siemens & Halske) nur einmal -in Aachen- ausgeführt worden. Sie ist zwar rd. 40 Jahre in Betrieb gewesen und hat während dieser Zeit auch gearbeitet; die Erfahrung hat aber gezeigt, daà die Kombination keine sehr glückliche Lösung war und daà eine Trennung der beiden Funktionen vorzuziehen ist. Die Feuermeldeeinrichtungen der beiden Wachen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ihre Bedienung ist umständlich und zeitraubend, so daà beim Eingang einer Meldung wertvolle Zeit verlorengeht. |
Die Stadt Aachen entscheidet sich für das "B"-System.
Für knapp 300.000 DM wird eine Anlage zum Anschluà von Feuermeldern an die Empfangseinrichtung bei der Feuerwehr
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eingerichtet. Die Feuermelder werden über unterirdisch verlegte Telefonleitungen an sog. Knotenämter angeschlossen. Von den Knotenämtern führen die Leitungen dann zur Feuerwehr.
Die Telefonleitungen für Feuermelder werden doppelt genutzt. Für die Dauer einer Feuermeldung wird die Telefonleitung automatisch abgeschaltet (auf Grund der damals geringen Auslastung des Telefonnetzes war ein derartiges Verfahren möglich). Nur zur Hälfte handelt es sich bei den Telefonleitungen um Leitungen der Deutschen Bundespost mit Aufschaltung auf das Knotenamt in der Hauptpost im Kapuzinergraben. Die andere Hälfte ist über sog. Signalleitungen der Stadtwerke Aachen auf das Knotenamt in der Borngasse aufgeschaltet.
Bis 1967 sind 57 öffentliche und 61 private Feuermelder aufgeschaltet. In den nächsten Jahren verlieren die öffentlichen Feuermelder viel von ihrer früheren Bedeutung, weil die Zahl der privaten und öffentlichen Telefonanschlüsse sprunghaft ansteigt. Hingegen wächst die Bedeutung der privaten Feuermelder, sog. Nebenmelderanlagen.
Aufgrund von Forderungen aus dem Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes müssen in besonders brandgefährdeten Objekten und solchen Objekten, in denen sich groÃe Menschenmengen aufhalten, Anlagen eingerichtet werden, die einen Brand in der Entstehungsphase automatisch erkennen oder eine manuelle Feuermeldung ermöglichen. Die Anbindung an die Empfangseinrichtung bei der Feuerwehr erfolgt über die erwähnten privaten Feuermelder (auch Hauptmelder genannt).
Aufgrund der steigenden Anzahl von Aufschaltungen wird die feuerwehreigene Empfangseinrichtung schon bald zu klein.
Eine Erweiterung der Anlage ist angezeigt. Da die vereinnahmten Gebühren von ca. 33.000 DM jährlich den Unterhaltungsaufwand jedoch nicht decken, wird nach einer alternativen Lösung gesucht. Die Firma Siemens erkennt zu diesem Zeitpunkt die sich bietende Marktlücke und bietet den Feuerwehren - nicht nur in Aachen - die kostenlose Einrichtung von Feuermeldeempfangseinrichtungen an, wenn sie im Gegenzug das ausschlieÃliche Recht zum Anschluà aller Hauptmelder im Stadtgebiet erhält. Anfang 1972 wird ein entsprechender Konzessionsvertrag abgeschlossen.
Die Telefonleitungen für Feuermelder werden doppelt genutzt. Für die Dauer einer Feuermeldung wird die Telefonleitung automatisch abgeschaltet (auf Grund der damals geringen Auslastung des Telefonnetzes war ein derartiges Verfahren möglich). Nur zur Hälfte handelt es sich bei den Telefonleitungen um Leitungen der Deutschen Bundespost mit Aufschaltung auf das Knotenamt in der Hauptpost im Kapuzinergraben. Die andere Hälfte ist über sog. Signalleitungen der Stadtwerke Aachen auf das Knotenamt in der Borngasse aufgeschaltet.
Bis 1967 sind 57 öffentliche und 61 private Feuermelder aufgeschaltet. In den nächsten Jahren verlieren die öffentlichen Feuermelder viel von ihrer früheren Bedeutung, weil die Zahl der privaten und öffentlichen Telefonanschlüsse sprunghaft ansteigt. Hingegen wächst die Bedeutung der privaten Feuermelder, sog. Nebenmelderanlagen.
Aufgrund von Forderungen aus dem Bereich des Vorbeugenden Brandschutzes müssen in besonders brandgefährdeten Objekten und solchen Objekten, in denen sich groÃe Menschenmengen aufhalten, Anlagen eingerichtet werden, die einen Brand in der Entstehungsphase automatisch erkennen oder eine manuelle Feuermeldung ermöglichen. Die Anbindung an die Empfangseinrichtung bei der Feuerwehr erfolgt über die erwähnten privaten Feuermelder (auch Hauptmelder genannt).
Aufgrund der steigenden Anzahl von Aufschaltungen wird die feuerwehreigene Empfangseinrichtung schon bald zu klein.
Eine Erweiterung der Anlage ist angezeigt. Da die vereinnahmten Gebühren von ca. 33.000 DM jährlich den Unterhaltungsaufwand jedoch nicht decken, wird nach einer alternativen Lösung gesucht. Die Firma Siemens erkennt zu diesem Zeitpunkt die sich bietende Marktlücke und bietet den Feuerwehren - nicht nur in Aachen - die kostenlose Einrichtung von Feuermeldeempfangseinrichtungen an, wenn sie im Gegenzug das ausschlieÃliche Recht zum Anschluà aller Hauptmelder im Stadtgebiet erhält. Anfang 1972 wird ein entsprechender Konzessionsvertrag abgeschlossen.
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Das neue Meldersystem ist zu diesem Zeitpunkt gegenüber dem B-System erheblich verbessert worden. Es handelt sich um ein ?Meldersystem mit digitaler Leitungsüberwachung? (MDL), welches die Ãbertragungsleitungen zusätzlich auf Störungen überwacht und gegen Fehlalarme unempfindlicher ist.
Der Einsatz dieser Technik wird dadurch ermöglicht, daà zum Anschluà an die Empfangseinrichtung nur noch Telefonleitungen verwandt werden, die ausschlieÃlich zum Ãbertragen von Feuermeldungen dienen. Damit sind die Tage des B-Systems, welches sich der Mehrfachnutzung von Fernsprechleitungen bedient, gezählt. Bis Oktober 1975 sind die letzten B-Melder ins MDL-Netz überführt.
Die weitere Industrialisierung sowie die Errichtung zahlreicher Schulen und Geschäftshäuser läÃt die Anzahl der Brandmeldeanlagen in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen. Mehr als 260 Anlagen sind bis zum heutigen Tag an die Empfangseinrichtung bei der Feuerwehr Aachen angeschlossen.
Notruf 112 und Rufsäulen
Der geschilderte Trend setzt sich fort: Weniger herkömmliche ?öffentliche Feuermelder? alten Stils, aber mehr private oder privatwirtschaftliche Feuermeldeanlagen. In der Zeit von 1972 bis 1975 werden die noch vorhandenen roten, öffentlichen Feuermelder durch die grünen ?Polizei + Feuer?-Rufsäulen von der Feuerwehr ersetzt. Diese Umstellung kostet ca. 250.000 DM. Bereits 1962 lieà die Kreispolizeibehörde auf Anordnung des NRW-Innenministers Rufsäulen im Stadtgebiet installieren. Warum die Feuerwehr erst 1972 mit der Umrüstung beginnt, hat einen ganz simplen Grund: 1958 hatte die Feuerwehr noch 50 öffentliche Feuermelder beschafft und die sollten nicht nach so kurzer Zeit auf dem Schrottplatz landen.
Die Rufsäule hat einen entscheidenden Vorteil: Wer Hilfe sucht, kann ohne einen besonderen Bedienungshandgriff und ohne Münzen direkt mit der Polizei und/oder Feuerwehr sprechen. Die Rufsäule bietet mehr Sicherheit und Möglichkeiten zum Ãbermitteln einer ?Nachricht?- der Feuermelder meldete lediglich ein Feuer, ohne Rückmeldung, d.h. der Meldende konnte nur hoffen, daà die Feuermeldung empfangen wurde, die Bestätigung seiner Meldung war das Eintreffen der Feuerwehr am betätigten Melder. Ãber die Rufsäule kann im Dialog mit dem Feuerwehrmann in der Leitstelle auch ein Unfallrettungswagen oder Krankentransportwagen angefordert werden. Gegenüber dem telefonischen ?Hilferuf? besitzt der Feuer-melder einen gravierenden Vorteil: Für ihn gibt es kein Besetztzeichen; die Meldung erfolgt sofort und zu jeder Zeit. Feuermeldeanlagen werden nach strengeren Sicherheitsvorschriften gebaut, errichtet und betrieben als normale Telefon-anlagen bzw. Telefonanschlüsse. Besondere Sicherheitsvorschriften gelten auch für Bau, Errichtung und Betrieb von - verglichen mit dem Telefon - Fernsprechanlagen mit erhöhter Betriebssicherheit.
Der Einsatz dieser Technik wird dadurch ermöglicht, daà zum Anschluà an die Empfangseinrichtung nur noch Telefonleitungen verwandt werden, die ausschlieÃlich zum Ãbertragen von Feuermeldungen dienen. Damit sind die Tage des B-Systems, welches sich der Mehrfachnutzung von Fernsprechleitungen bedient, gezählt. Bis Oktober 1975 sind die letzten B-Melder ins MDL-Netz überführt.
Die weitere Industrialisierung sowie die Errichtung zahlreicher Schulen und Geschäftshäuser läÃt die Anzahl der Brandmeldeanlagen in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen. Mehr als 260 Anlagen sind bis zum heutigen Tag an die Empfangseinrichtung bei der Feuerwehr Aachen angeschlossen.
Notruf 112 und Rufsäulen
Der geschilderte Trend setzt sich fort: Weniger herkömmliche ?öffentliche Feuermelder? alten Stils, aber mehr private oder privatwirtschaftliche Feuermeldeanlagen. In der Zeit von 1972 bis 1975 werden die noch vorhandenen roten, öffentlichen Feuermelder durch die grünen ?Polizei + Feuer?-Rufsäulen von der Feuerwehr ersetzt. Diese Umstellung kostet ca. 250.000 DM. Bereits 1962 lieà die Kreispolizeibehörde auf Anordnung des NRW-Innenministers Rufsäulen im Stadtgebiet installieren. Warum die Feuerwehr erst 1972 mit der Umrüstung beginnt, hat einen ganz simplen Grund: 1958 hatte die Feuerwehr noch 50 öffentliche Feuermelder beschafft und die sollten nicht nach so kurzer Zeit auf dem Schrottplatz landen.
Die Rufsäule hat einen entscheidenden Vorteil: Wer Hilfe sucht, kann ohne einen besonderen Bedienungshandgriff und ohne Münzen direkt mit der Polizei und/oder Feuerwehr sprechen. Die Rufsäule bietet mehr Sicherheit und Möglichkeiten zum Ãbermitteln einer ?Nachricht?- der Feuermelder meldete lediglich ein Feuer, ohne Rückmeldung, d.h. der Meldende konnte nur hoffen, daà die Feuermeldung empfangen wurde, die Bestätigung seiner Meldung war das Eintreffen der Feuerwehr am betätigten Melder. Ãber die Rufsäule kann im Dialog mit dem Feuerwehrmann in der Leitstelle auch ein Unfallrettungswagen oder Krankentransportwagen angefordert werden. Gegenüber dem telefonischen ?Hilferuf? besitzt der Feuer-melder einen gravierenden Vorteil: Für ihn gibt es kein Besetztzeichen; die Meldung erfolgt sofort und zu jeder Zeit. Feuermeldeanlagen werden nach strengeren Sicherheitsvorschriften gebaut, errichtet und betrieben als normale Telefon-anlagen bzw. Telefonanschlüsse. Besondere Sicherheitsvorschriften gelten auch für Bau, Errichtung und Betrieb von - verglichen mit dem Telefon - Fernsprechanlagen mit erhöhter Betriebssicherheit.
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Eine telefonische Direktverbindung zwischen der Berufs-feuerwehr und der Kreispolizeibehörde besteht schon seit 1961. Beide Dienststellen können miteinander sprechen, ohne den Partner ?anzuwählen?. Diese Leitung dient nicht nur der direkten Kommunikation. Hilfeanforderungen an den anderen Notrufträger können direkt weitervermittelt werden.
Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Berufsfeuerwehr Aachen noch über andere drahtgebundene Nachrichtenanlagen: Für den ?Notruf 112? (telefonisch durchgegebener Hilferuf) gibt es in der Feuerwache zwei Abfrageeinrichtungen. Es können gleichzeitig zwei telefonische Hilfeersuchen bearbeitet werden. Für die Annahme von Krankentransporten und für den allgemeinen dienstlichen Fernsprechverkehr stehen dem Personal auf der Hauptfeuerwache fünf Amtsleitungen und fünfzig Nebenstellen zur Verfügung; die Amtsleitungen werden schon bald verdoppelt.
AuÃerhalb der Dienststunden der Stadtverwaltung wird deren Fernsprechvermittlung ebenfalls von der Nachrichtenzentrale der Hauptfeuerwache übernommen. In der Hauptfeuerwache an der Stolberger StraÃe wird auÃerdem ein ?Luftschutz-Warnapparat? installiert. Mit diesem Apparat kann man im Ernstfall Warnmeldungen des Luftschutz-Warnamtes Düsseldorf in Aachen empfangen.
Zu den Nachrichtenanlagen zählen natürlich auch die ?innerbetrieblichen Nachrichtenmittel?. So verfügt die Hauptwache über eine Weckeranlage. Mittels 11 verschiedener Wecker-Signale, die bestimmten Buchstaben des Morsealphabets entsprechen, werden die Einsatzkräfte alarmiert. Die Ausgabe der Tonfolge "beschreibt" die Alarmart, z.B. ein "U" (Morsezeichen: kurz kurz lang) alarmiert die Besatzung des Rettungswagens (RTW). Gleichzeitig wird das Alarmlicht im Wachgebäude eingeschaltet und die Abgas-Absauganlage in der Wagenhalle aktiviert. An diese Weckeranlage sind zusätzlich 65 Alarmwecker in den Dienstwohnungen der Berufsfeuerwehrleute angeschlossen. Diese Alarmwecker rufen bei GroÃeinsätzen die dienstfreien Feuerwehrleute als Verstärkung zur Hilfe: Immer dann, wenn ein GroÃeinsatz mehr Feuerwehrleute erfordert, als gerade auf der Wache im Dienst sind.
Ende der siebziger Jahre
Die ständig wachsenden Aufgaben und die hieraus resultierenden, bereits erwähnten gesetzlichen Grundlagen in Verbindung mit einem Leitstellenerlaà sind 1975 der AnlaÃ, die technischen Einrichtungen und Hilfsmittel der Einsatzleitzentrale zu überdenken.
Nach sorgfältiger Bestandsaufnahme, Ermittlung des technischen Mehrbedarfs, der auf dem Markt befindlichen Systeme und deren Leistungsmerkmale sowie der erforderlichen finanziellen Mittel wird der Firma Siemens im August 1978 der Auftrag zur technischen Neugestaltung der Leitstelle - nach dem von der Feuerwehr erstellten Leistungsverzeichnis - mit folgenden Einrichtungen erteilt:
Notrufanlage - "Notrufsystem 73"
Entsprechend einschlägiger, neuer Richtlinien der Deutschen Bundespost wird eine neue Notrufanlage installiert, über die auÃer den erweiterten Notrufleitungen ?112? (jetzt 6 Notruf-Empfangseinrichtungen) auch die vorhandenen 40 Rufsäulen abgefragt werden.
Weiterhin sind an der Anlage die Direktverbindungen zur Polizei, zu den Hilfsorganisationen (DRK, JUH, MHD), zu den Nebenwachen Süd und Nord sowie zu den Aachener Krankenhäusern angeschlossen.
Der Krankentransportdienst wird aus der allgemeinen Amts- Sammelnummer (51 8 51) herausgelöst und unter der bundeseinheitlichen Notrufnummer 19 222 auf die Notrufanlage aufgeschaltet.
Gravierende Vorteile der neuen Anlage sind:
Betriebs- bzw. Leitungsüberwachung der Notrufleitungen "112", Vermittlungsmöglichkeit von Notrufen und Rufsäulen an die Polizei, schnellere Annahme von Krankentransporten (Anzeige Notruf 19 222, Notrufe werden vor Amtsgesprächen abgefragt) sowie die AnschluÃmöglichkeit mehrerer gleichrangiger Abfrageplätze.
Abfrage- und Vermittlungssystem für Funkanlagen AVF 2000.
Die bisherige ortsfeste Funkeinrichtung wird durch eine neue Funkvermittlung mit folgenden Leistungsmerkmalen ersetzt:
Von vier Abfrageplätzen können vier Funkverkehrskreise bedient werden. Der Hauptfunkverkehrskreis ?Florian Aachen? wird über eine 4-Draht-Absetzeinrichtung betrieben und besteht aus 2 umschaltbaren Funkgeräten für Betrieb und Reserve. Das Betriebsgerät befindet sich auf dem Lousberg. Das Reservegerät ist vieldrähtig an die Absetzeinrichtung angeschlossen und ist im Schlauchturm der Hauptfeuerwache installiert. Der Einsatzleitplatz 1 nimmt eine Sonderstellung ein, da von hier aus, im Gegensatz zu allen übrigen Plätzen,
Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Berufsfeuerwehr Aachen noch über andere drahtgebundene Nachrichtenanlagen: Für den ?Notruf 112? (telefonisch durchgegebener Hilferuf) gibt es in der Feuerwache zwei Abfrageeinrichtungen. Es können gleichzeitig zwei telefonische Hilfeersuchen bearbeitet werden. Für die Annahme von Krankentransporten und für den allgemeinen dienstlichen Fernsprechverkehr stehen dem Personal auf der Hauptfeuerwache fünf Amtsleitungen und fünfzig Nebenstellen zur Verfügung; die Amtsleitungen werden schon bald verdoppelt.
AuÃerhalb der Dienststunden der Stadtverwaltung wird deren Fernsprechvermittlung ebenfalls von der Nachrichtenzentrale der Hauptfeuerwache übernommen. In der Hauptfeuerwache an der Stolberger StraÃe wird auÃerdem ein ?Luftschutz-Warnapparat? installiert. Mit diesem Apparat kann man im Ernstfall Warnmeldungen des Luftschutz-Warnamtes Düsseldorf in Aachen empfangen.
Zu den Nachrichtenanlagen zählen natürlich auch die ?innerbetrieblichen Nachrichtenmittel?. So verfügt die Hauptwache über eine Weckeranlage. Mittels 11 verschiedener Wecker-Signale, die bestimmten Buchstaben des Morsealphabets entsprechen, werden die Einsatzkräfte alarmiert. Die Ausgabe der Tonfolge "beschreibt" die Alarmart, z.B. ein "U" (Morsezeichen: kurz kurz lang) alarmiert die Besatzung des Rettungswagens (RTW). Gleichzeitig wird das Alarmlicht im Wachgebäude eingeschaltet und die Abgas-Absauganlage in der Wagenhalle aktiviert. An diese Weckeranlage sind zusätzlich 65 Alarmwecker in den Dienstwohnungen der Berufsfeuerwehrleute angeschlossen. Diese Alarmwecker rufen bei GroÃeinsätzen die dienstfreien Feuerwehrleute als Verstärkung zur Hilfe: Immer dann, wenn ein GroÃeinsatz mehr Feuerwehrleute erfordert, als gerade auf der Wache im Dienst sind.
Ende der siebziger Jahre
Die ständig wachsenden Aufgaben und die hieraus resultierenden, bereits erwähnten gesetzlichen Grundlagen in Verbindung mit einem Leitstellenerlaà sind 1975 der AnlaÃ, die technischen Einrichtungen und Hilfsmittel der Einsatzleitzentrale zu überdenken.
Nach sorgfältiger Bestandsaufnahme, Ermittlung des technischen Mehrbedarfs, der auf dem Markt befindlichen Systeme und deren Leistungsmerkmale sowie der erforderlichen finanziellen Mittel wird der Firma Siemens im August 1978 der Auftrag zur technischen Neugestaltung der Leitstelle - nach dem von der Feuerwehr erstellten Leistungsverzeichnis - mit folgenden Einrichtungen erteilt:
Notrufanlage - "Notrufsystem 73"
Entsprechend einschlägiger, neuer Richtlinien der Deutschen Bundespost wird eine neue Notrufanlage installiert, über die auÃer den erweiterten Notrufleitungen ?112? (jetzt 6 Notruf-Empfangseinrichtungen) auch die vorhandenen 40 Rufsäulen abgefragt werden.
Weiterhin sind an der Anlage die Direktverbindungen zur Polizei, zu den Hilfsorganisationen (DRK, JUH, MHD), zu den Nebenwachen Süd und Nord sowie zu den Aachener Krankenhäusern angeschlossen.
Der Krankentransportdienst wird aus der allgemeinen Amts- Sammelnummer (51 8 51) herausgelöst und unter der bundeseinheitlichen Notrufnummer 19 222 auf die Notrufanlage aufgeschaltet.
Gravierende Vorteile der neuen Anlage sind:
Betriebs- bzw. Leitungsüberwachung der Notrufleitungen "112", Vermittlungsmöglichkeit von Notrufen und Rufsäulen an die Polizei, schnellere Annahme von Krankentransporten (Anzeige Notruf 19 222, Notrufe werden vor Amtsgesprächen abgefragt) sowie die AnschluÃmöglichkeit mehrerer gleichrangiger Abfrageplätze.
Abfrage- und Vermittlungssystem für Funkanlagen AVF 2000.
Die bisherige ortsfeste Funkeinrichtung wird durch eine neue Funkvermittlung mit folgenden Leistungsmerkmalen ersetzt:
Von vier Abfrageplätzen können vier Funkverkehrskreise bedient werden. Der Hauptfunkverkehrskreis ?Florian Aachen? wird über eine 4-Draht-Absetzeinrichtung betrieben und besteht aus 2 umschaltbaren Funkgeräten für Betrieb und Reserve. Das Betriebsgerät befindet sich auf dem Lousberg. Das Reservegerät ist vieldrähtig an die Absetzeinrichtung angeschlossen und ist im Schlauchturm der Hauptfeuerwache installiert. Der Einsatzleitplatz 1 nimmt eine Sonderstellung ein, da von hier aus, im Gegensatz zu allen übrigen Plätzen,
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Funk-Draht- und Draht-Funk-Ãberleitungen (nur Hauptfunkkreis) geschaltet werden können.
Integration des Funk-Melde-Systems (FMS). Das FMS ersetzt mündliche Routinemeldungen, z.B. ?Florian Aachen 1-11-1 eingetroffen?, durch digitale Kurztelegramme. Per Tastendruck werden die ?Fahrzeugzustände? als Statusmeldungen innerhalb eines Telegramms zur Einsatzleitstelle übertragen. Das Fahrzeug erhält von der Leitstelle eine selektive Quittung (gesendeter Status wird nach erfolgreicher Ãbertragung im Display des FMS-Gerätes angezeigt). Die Statusmeldungen werden vom Einsatzleitrechner (ELR) und von der Fahrzeugzustandsanzeige ausgewertet und verarbeitet. Es können auch Anweisungen, d.h. Telegramme, von der Einsatzleitstelle zum Fahrzeug übertragen werden.
Fernsprechanlage
Die bisherige Fernsprechanlage (Heb-Dreh-Wähler-Anlage, Baujahr 1958) wird gegen eine moderne Anlage (ESK-Technik) ausgewechselt und ist mit 10 Amtsleitungen und 80 Nebenstellen (erweiterbar auf 100 Nebenstellen) ausgestattet. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Amtsorgane der Telefonanlage modifiziert = Durchwahltechnik. Diese Technik entlastet das Leitstellenpersonal durch geringere Vermittlungstätigkeit.
Alarmanlagen und Rundspruch
Unter Beibehaltung der bisherigen Weckeralarmierung (Reserve) wird der Wachalarm der Hauptwache auf ?Gong-alarm? umgestellt. Gleichzeitig wird die alte Verstärkeranlage (Baujahr 1964) ersetzt. Mit der neuen Wachalarmanlage ist eine Fernalarmierung und -besprechung der Nebenwachen möglich. Die Alarmleitungen zu den Nebenwachen werden auf Drahtbruch überwacht.
Einsatzleitrechner (ELR)
1980 wird ein Einsatzleitrechner eingerichtet. Zweck dieser Anlage ist es, den Leitstellenbeamten Entscheidungshilfen zur Einsatzlenkung zu geben. Hierzu werden einsatzrelevante Daten zu StraÃen, Objekten mit oder ohne Brandmeldeanlagen, Alarmstufen, Einsatzarten, Gefährliche Güter, Einsatzfahrzeuge (Art und Anzahl) der eigenen und benachbarten Feuerwehren sowie wichtige Daten zu Sondereinsätzen, des Katastrophen- und Umweltschutzes u.v.m. versorgt.
Aus den Verknüpfungen von StraÃe oder Objekt, Einsatzart und Verfügbarkeit der Fahrzeuge erarbeitet der Rechner Einsatzvorschläge, die von den Beamten der Leitstelle angenommen oder aber auch durch eigene EinfluÃnahme geändert werden können.
Nach mehrfacher Erweiterung des Gerätebestandes ergibt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt folgende Konfiguration:
- 1 Zentraleinheit
- 1 Plattenspeicher
- 3 Alarmdrucker
- 3 Protokolldrucker
Durch mehrfache System- und Programmerweiterungen wurde der ELR den ständig steigenden Anforderungen angepaÃt.
Während bis Mitte 1979 die Bedienung der Nachrichten- und Haustechnik an zwei in der Ausstattung sehr unterschied-lichen Arbeitsplätzen erfolgt, werden jetzt vier (später fünf) gleichrangige Einsatzleitplätze eingerichtet, deren Bedienfelder ebenfalls weitgehend gleiches Aussehen haben. Von allen Plätzen aus lassen sich Einsatzleitrechner, Notrufanlage, Funkvermittlung und -Abfrage, Funkalarmierung und Wach-alarm (Haupt- und/oder Nebenwachen) bedienen. Zusätzlich kann an drei der fünf Plätze die Haustechnik (Alarmlicht, Abgasabsauganlagen Wagenhallen, Torsteuerung usw.) sowie die Verkehrssignalsteuerung (3 Ampelanlagen) bedient werden. In einem Einsatzleitplatz ist die Fernsprechvermittlung integriert.
Der weitere Ausbau
1982 wird in der Hauptwache eine Video-Anlage installiert. Die Anlage überwacht Alarmausfahrtstore, Ein- und Ausfahrttore zum Hofgelände, Haupteingang, Tankanlage und das Hofgelände. Die Monitore befinden sich in der Einsatzleitstelle.
Zur Erfassung von Windrichtung und -geschwindigkeit wird 1985 eine WindmeÃanlage beschafft, die die Aufgabe hat, bei Ausströmung von Giftgasen, schädlichen Dämpfen o.ä. Schadenfällen, Entscheidungshilfen für wirksame Absperr- und/oder EvakuierungsmaÃnahmen zu liefern.
Um die Verfügbarkeit der Einsatzfahrzeuge besser sichtbar zu machen, wird 1985 ein Tableau zur Anzeige der Verfügbarkeit der Einsatzfahrzeuge beschafft. Dieses Tableau ist in Faltblatttechnik aufgebaut und zeigt den entsprechenden Fahrzeugstatus farbig an. Anfangs wird das Tableau direkt vom Funk-Melde-System gesteuert, d.h., wenn im Fahrzeug am
Integration des Funk-Melde-Systems (FMS). Das FMS ersetzt mündliche Routinemeldungen, z.B. ?Florian Aachen 1-11-1 eingetroffen?, durch digitale Kurztelegramme. Per Tastendruck werden die ?Fahrzeugzustände? als Statusmeldungen innerhalb eines Telegramms zur Einsatzleitstelle übertragen. Das Fahrzeug erhält von der Leitstelle eine selektive Quittung (gesendeter Status wird nach erfolgreicher Ãbertragung im Display des FMS-Gerätes angezeigt). Die Statusmeldungen werden vom Einsatzleitrechner (ELR) und von der Fahrzeugzustandsanzeige ausgewertet und verarbeitet. Es können auch Anweisungen, d.h. Telegramme, von der Einsatzleitstelle zum Fahrzeug übertragen werden.
Fernsprechanlage
Die bisherige Fernsprechanlage (Heb-Dreh-Wähler-Anlage, Baujahr 1958) wird gegen eine moderne Anlage (ESK-Technik) ausgewechselt und ist mit 10 Amtsleitungen und 80 Nebenstellen (erweiterbar auf 100 Nebenstellen) ausgestattet. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Amtsorgane der Telefonanlage modifiziert = Durchwahltechnik. Diese Technik entlastet das Leitstellenpersonal durch geringere Vermittlungstätigkeit.
Alarmanlagen und Rundspruch
Unter Beibehaltung der bisherigen Weckeralarmierung (Reserve) wird der Wachalarm der Hauptwache auf ?Gong-alarm? umgestellt. Gleichzeitig wird die alte Verstärkeranlage (Baujahr 1964) ersetzt. Mit der neuen Wachalarmanlage ist eine Fernalarmierung und -besprechung der Nebenwachen möglich. Die Alarmleitungen zu den Nebenwachen werden auf Drahtbruch überwacht.
Einsatzleitrechner (ELR)
1980 wird ein Einsatzleitrechner eingerichtet. Zweck dieser Anlage ist es, den Leitstellenbeamten Entscheidungshilfen zur Einsatzlenkung zu geben. Hierzu werden einsatzrelevante Daten zu StraÃen, Objekten mit oder ohne Brandmeldeanlagen, Alarmstufen, Einsatzarten, Gefährliche Güter, Einsatzfahrzeuge (Art und Anzahl) der eigenen und benachbarten Feuerwehren sowie wichtige Daten zu Sondereinsätzen, des Katastrophen- und Umweltschutzes u.v.m. versorgt.
Aus den Verknüpfungen von StraÃe oder Objekt, Einsatzart und Verfügbarkeit der Fahrzeuge erarbeitet der Rechner Einsatzvorschläge, die von den Beamten der Leitstelle angenommen oder aber auch durch eigene EinfluÃnahme geändert werden können.
Nach mehrfacher Erweiterung des Gerätebestandes ergibt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt folgende Konfiguration:
- 1 Zentraleinheit
- 1 Plattenspeicher
- 3 Alarmdrucker
- 3 Protokolldrucker
Durch mehrfache System- und Programmerweiterungen wurde der ELR den ständig steigenden Anforderungen angepaÃt.
Während bis Mitte 1979 die Bedienung der Nachrichten- und Haustechnik an zwei in der Ausstattung sehr unterschied-lichen Arbeitsplätzen erfolgt, werden jetzt vier (später fünf) gleichrangige Einsatzleitplätze eingerichtet, deren Bedienfelder ebenfalls weitgehend gleiches Aussehen haben. Von allen Plätzen aus lassen sich Einsatzleitrechner, Notrufanlage, Funkvermittlung und -Abfrage, Funkalarmierung und Wach-alarm (Haupt- und/oder Nebenwachen) bedienen. Zusätzlich kann an drei der fünf Plätze die Haustechnik (Alarmlicht, Abgasabsauganlagen Wagenhallen, Torsteuerung usw.) sowie die Verkehrssignalsteuerung (3 Ampelanlagen) bedient werden. In einem Einsatzleitplatz ist die Fernsprechvermittlung integriert.
Der weitere Ausbau
1982 wird in der Hauptwache eine Video-Anlage installiert. Die Anlage überwacht Alarmausfahrtstore, Ein- und Ausfahrttore zum Hofgelände, Haupteingang, Tankanlage und das Hofgelände. Die Monitore befinden sich in der Einsatzleitstelle.
Zur Erfassung von Windrichtung und -geschwindigkeit wird 1985 eine WindmeÃanlage beschafft, die die Aufgabe hat, bei Ausströmung von Giftgasen, schädlichen Dämpfen o.ä. Schadenfällen, Entscheidungshilfen für wirksame Absperr- und/oder EvakuierungsmaÃnahmen zu liefern.
Um die Verfügbarkeit der Einsatzfahrzeuge besser sichtbar zu machen, wird 1985 ein Tableau zur Anzeige der Verfügbarkeit der Einsatzfahrzeuge beschafft. Dieses Tableau ist in Faltblatttechnik aufgebaut und zeigt den entsprechenden Fahrzeugstatus farbig an. Anfangs wird das Tableau direkt vom Funk-Melde-System gesteuert, d.h., wenn im Fahrzeug am
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FMS-Gerät eine Statustaste bedient wird, ändert sich der Fahrzeugstatus am Tableau. 1988 erfolgt die Anschaltung der Zustandsanzeige an den Einsatzleitrechner.
1977 wird die Uhrensteueranlage auf der Hauptwache durch eine neue Hauptuhr ersetzt. Zu der neuen Hauptuhr gehört auch ein Funkempfänger. Mit dem empfangenen DCF 77-Zeitzeichen wird die Hauptuhr gesteuert bzw. synchronisiert. Diese Hauptuhr steuert auÃer den angeschlossenen Nebenuhren auch alle angeschlossenen Geräte, z.B. die Tonbanddokumentation.
1986 wird die v.g. Hauptuhr gegen eine neue DCF 77-Uhr ausgetauscht. Die neue Hauptuhr schaltet automatisch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt.
Für die Nebenwachen Süd und Nord -später auch Wache West- werden 1975 bzw. 1982 ebenfalls Hauptuhren zur Steuerung der Nebenuhrenlinien beschafft. 1989 werden beide Hauptuhren gegen DCF-Hauptuhren mit automatischer Sommer-/Winterzeit-Umstellung ausgetauscht.
Im Jahre 1976 werden für die Leitstelle zwei Revox-Tonbandmaschinen (A 77) beschafft. Die Maschinen werden modifiziert, und in Verbindung mit einem Zeitgeber sowie einem Zeitlesegerät dienen sie der automatischen Sprachdokumentation von eingehenden Notrufen. Aufgrund der hohen Bandgeschwindigkeit (9,5 m/s) arbeiten die Maschinen im Start-Stop-Betrieb.
Um den - im Laufe der Zeit - gestiegenen Anforderungen an eine ununterbrochene 24-Stunden-Aufzeichnung und mehr Aufzeichnungskanäle gerecht zu werden, wird 1986 eine Dokumentationsanlage mit 11 Aufnahmekanälen beschafft. Die Anlage ermöglicht die 24-Stunden-Dokumentation und besteht aus zwei Tonbandmaschinen, die im Havarie-Betrieb arbeiten, einem Zeitgeber sowie einer Zeitlese- bzw. -sucheinrichtung und einem Kassettenrekorder. In vier Einsatzleitplätzen wird je ein Kassettenrekorder als elektronisches Notizbuch installiert. Diese Geräte ermöglichen dem Leitstellenpersonal, einen Notruf noch einmal abzuhören, da die Doku-Anlage von dem v.g. Personenkreis nicht bedienbar ist, um Manipulationen auszuschlieÃen.
1977 wird die Uhrensteueranlage auf der Hauptwache durch eine neue Hauptuhr ersetzt. Zu der neuen Hauptuhr gehört auch ein Funkempfänger. Mit dem empfangenen DCF 77-Zeitzeichen wird die Hauptuhr gesteuert bzw. synchronisiert. Diese Hauptuhr steuert auÃer den angeschlossenen Nebenuhren auch alle angeschlossenen Geräte, z.B. die Tonbanddokumentation.
1986 wird die v.g. Hauptuhr gegen eine neue DCF 77-Uhr ausgetauscht. Die neue Hauptuhr schaltet automatisch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt.
Für die Nebenwachen Süd und Nord -später auch Wache West- werden 1975 bzw. 1982 ebenfalls Hauptuhren zur Steuerung der Nebenuhrenlinien beschafft. 1989 werden beide Hauptuhren gegen DCF-Hauptuhren mit automatischer Sommer-/Winterzeit-Umstellung ausgetauscht.
Im Jahre 1976 werden für die Leitstelle zwei Revox-Tonbandmaschinen (A 77) beschafft. Die Maschinen werden modifiziert, und in Verbindung mit einem Zeitgeber sowie einem Zeitlesegerät dienen sie der automatischen Sprachdokumentation von eingehenden Notrufen. Aufgrund der hohen Bandgeschwindigkeit (9,5 m/s) arbeiten die Maschinen im Start-Stop-Betrieb.
Um den - im Laufe der Zeit - gestiegenen Anforderungen an eine ununterbrochene 24-Stunden-Aufzeichnung und mehr Aufzeichnungskanäle gerecht zu werden, wird 1986 eine Dokumentationsanlage mit 11 Aufnahmekanälen beschafft. Die Anlage ermöglicht die 24-Stunden-Dokumentation und besteht aus zwei Tonbandmaschinen, die im Havarie-Betrieb arbeiten, einem Zeitgeber sowie einer Zeitlese- bzw. -sucheinrichtung und einem Kassettenrekorder. In vier Einsatzleitplätzen wird je ein Kassettenrekorder als elektronisches Notizbuch installiert. Diese Geräte ermöglichen dem Leitstellenpersonal, einen Notruf noch einmal abzuhören, da die Doku-Anlage von dem v.g. Personenkreis nicht bedienbar ist, um Manipulationen auszuschlieÃen.
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1985 wird für die interne Kommunikation eine Gegensprechanlage mit 32 Teilnehmern als eine vom Telefon unabhängige Kommunikationsebene installiert.
1988 wird in der Leitstelle das erste Telefax-Gerät (Fernkopierer) installiert. Bedingt durch die Schnellebigkeit in der Industrie ist es den Feuerwehren nicht mehr möglich, alle even-tuell wichtigen Einsatzdaten vorzuhalten. Vor allem auf dem Gebiet der gefährlichen Stoffe ist es sinnvoll, erforderliche Hilfe, z.B. bei den Herstellerfirmen, zu erfragen. Dies geschieht in zunehmendem MaÃe mittels Telefax, um sprachliche Kommmunikationsfehler auszuschlieÃen. Aus diesem Grund werden zu einem späteren Zeitpunkt auch die Einsatzleit-wagen mit Funktelefon (C-Netz) und Mobil-Fax-Geräten ausgerüstet.
Da immer mehr Anlagen und Einrichtungen der Kommunikationstechnik rechnergestützt arbeiten, kann selbst ein kleiner Spannungseinbruch in der Versorgungsspannung schwerwiegende Folgen haben. Daten gehen verloren, Rechner ?hängen? sich auf oder ?stürzen? ab; damit diese Techniker-Alpträume nicht zur Realität werden, wird 1988 in der Hauptwache eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (30 kVA) installiert. Die Anlage versorgt die wichtigsten technischen Einrichtungen der Feuerwehr mit Strom.
UKW-Funk
Warum ist die Feuerwehr auf den Ultrakurzwellen-Sprechfunk angewiesen? Die Antwort ist einfach: Die Feuerwehr-leute können eine Botschaft bzw. Nachricht senden oder empfangen, ohne feste bzw. materielle Verbindung zwischen Sender und Empfänger. Schnurlos telefonieren - mobiler kann man nicht sein. Nehmen wir als Vergleich ein konventionelles Telefon. Die Feuerwehr ist zu einem Brand ausgerückt. An der Brandstelle gibt es kein Telefon - oder es ist bereits durch das Feuer zerstört. Wie soll dann der Feuerwehrmann ?vor Ort? Verstärkung heranholen, wenn es nötig ist - wie soll er eventuell schon nachrückende Kollegen davon unterrichten, daà der Brand gelöscht ist oder eine Fehlmeldung vorlag? Wie soll er, im vorgenannten Beispiel, einen direkten Lagebericht an die Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache durchgeben? Mit einer ?Funk-Ausrüstung? ist das alles möglich.
Ãber Funk erreicht die Nachrichtenzentrale auch ein schon von einem Brand abrückendes Fahrzeug mit seiner Besatzung und kann es zu einem neuen Einsatzort dirigieren. Das ist nicht der Regelfall - aber es kommt doch öfters vor. Eine Krankenwagen- bzw. Rettungswagenbesatzung, die einen Kranken im Krankenhaus abgeliefert hat, müÃte jedesmal vom Krankenhaus die Nachrichtenleitstelle anrufen und nach
1988 wird in der Leitstelle das erste Telefax-Gerät (Fernkopierer) installiert. Bedingt durch die Schnellebigkeit in der Industrie ist es den Feuerwehren nicht mehr möglich, alle even-tuell wichtigen Einsatzdaten vorzuhalten. Vor allem auf dem Gebiet der gefährlichen Stoffe ist es sinnvoll, erforderliche Hilfe, z.B. bei den Herstellerfirmen, zu erfragen. Dies geschieht in zunehmendem MaÃe mittels Telefax, um sprachliche Kommmunikationsfehler auszuschlieÃen. Aus diesem Grund werden zu einem späteren Zeitpunkt auch die Einsatzleit-wagen mit Funktelefon (C-Netz) und Mobil-Fax-Geräten ausgerüstet.
Da immer mehr Anlagen und Einrichtungen der Kommunikationstechnik rechnergestützt arbeiten, kann selbst ein kleiner Spannungseinbruch in der Versorgungsspannung schwerwiegende Folgen haben. Daten gehen verloren, Rechner ?hängen? sich auf oder ?stürzen? ab; damit diese Techniker-Alpträume nicht zur Realität werden, wird 1988 in der Hauptwache eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (30 kVA) installiert. Die Anlage versorgt die wichtigsten technischen Einrichtungen der Feuerwehr mit Strom.
UKW-Funk
Warum ist die Feuerwehr auf den Ultrakurzwellen-Sprechfunk angewiesen? Die Antwort ist einfach: Die Feuerwehr-leute können eine Botschaft bzw. Nachricht senden oder empfangen, ohne feste bzw. materielle Verbindung zwischen Sender und Empfänger. Schnurlos telefonieren - mobiler kann man nicht sein. Nehmen wir als Vergleich ein konventionelles Telefon. Die Feuerwehr ist zu einem Brand ausgerückt. An der Brandstelle gibt es kein Telefon - oder es ist bereits durch das Feuer zerstört. Wie soll dann der Feuerwehrmann ?vor Ort? Verstärkung heranholen, wenn es nötig ist - wie soll er eventuell schon nachrückende Kollegen davon unterrichten, daà der Brand gelöscht ist oder eine Fehlmeldung vorlag? Wie soll er, im vorgenannten Beispiel, einen direkten Lagebericht an die Einsatzzentrale in der Hauptfeuerwache durchgeben? Mit einer ?Funk-Ausrüstung? ist das alles möglich.
Ãber Funk erreicht die Nachrichtenzentrale auch ein schon von einem Brand abrückendes Fahrzeug mit seiner Besatzung und kann es zu einem neuen Einsatzort dirigieren. Das ist nicht der Regelfall - aber es kommt doch öfters vor. Eine Krankenwagen- bzw. Rettungswagenbesatzung, die einen Kranken im Krankenhaus abgeliefert hat, müÃte jedesmal vom Krankenhaus die Nachrichtenleitstelle anrufen und nach
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einem AnschluÃtransport fragen oder zur Hauptwache fahren. Durch Funk werden so Leerfahrten im Krankentransportwesen oder Unfallrettungsdienst vermieden.
Fazit: Funk ist ein schnelles und zuverlässiges Führungsmittel, das es gestattet, die begrenzten Einsatzkräfte rationell und wirksam einzusetzen.
Mit der Anschaffung von UKW-Funksprechanlagen beginnt die Aachener Berufsfeuerwehr im Frühjahr 1958. Mitte 1958 wird die ortsfeste Sende- und Empfangsanlage installiert. Es werden vier Funksprechanlagen für Feuerwehrfahrzeuge und zwei Hand-Funksprechgeräte beschafft. Diese Anlagen kosten zusammen etwas über 30.000 Mark. 1967 werden noch 10 Fahrzeug-Funksprechanlagen und zwei Hand-Funksprechgeräte beschafft. Die Kosten belaufen sich auf 53.000 DM einschlieÃlich der Nebenkosten für Fahrzeugentstörungen, MeÃ- und Prüfgeräte sowie Ersatzteile. 12.000 Mark davon entfallen auf den Vorrat an Ersatzteilen.
Immer mehr Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beantragen eine Funkfrequenz bzw. einen Funk-Betriebskanal. Die Nachfrage ist gröÃer als die zur Verfügung stehenden Betriebskanäle. Da die Frequenzbereiche aufgrund internationaler Ãbereinkommen nicht verändert werden dürfen, muà der Kanalabstand verringert werden, um mehr verfügbare Kanäle zu erhalten. 1968 wird -soweit technisch möglich- der Kanalabstand bei den vorhandenen Funksprechanlagen von 50 Kilohertz auf 20 Kilohertz reduziert. Die Berufsfeuerwehr Aachen beginnt 1969 mit der geforderten Umrüstung der Fahrzeug-Funksprechanlagen. Die ortsfeste Anlage wird ersetzt, sie ist nicht umrüstbar. Bis 1971 ist der gesamte Funkgerätebestand umgestellt. Die gesamte Umstellung bzw. Ersatzbeschaffung kostet 120.000 DM - doch der Bedarf an Funksprechanlagen bei der Berufsfeuerwehr Aachen ist damit noch nicht abgedeckt. Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Funk wird kontinuierlich fortgesetzt.
Anfang 1969 wird bei der Aachener Berufsfeuerwehr eine ?Funkfernwirkanlage? (Analoge Funkalarmierung) für rund 5.000 DM installiert. Mit dieser Anlage werden die Luftschutz-Sirenen in den Aachener Gemeinden drahtlos ausgelöst. Mit dem Sirenen-Feuer-Signal werden die Löschzüge bzw. -gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Aachen alarmiert.
Die kommunale Neugliederung ab dem 1.1.72, die Auswirkungen des Rettungsgesetzes vom 26.11.74 sowie die Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes zwingen zu folgender Ausweitung der funktechnischen Einrichtungen:
Fazit: Funk ist ein schnelles und zuverlässiges Führungsmittel, das es gestattet, die begrenzten Einsatzkräfte rationell und wirksam einzusetzen.
Mit der Anschaffung von UKW-Funksprechanlagen beginnt die Aachener Berufsfeuerwehr im Frühjahr 1958. Mitte 1958 wird die ortsfeste Sende- und Empfangsanlage installiert. Es werden vier Funksprechanlagen für Feuerwehrfahrzeuge und zwei Hand-Funksprechgeräte beschafft. Diese Anlagen kosten zusammen etwas über 30.000 Mark. 1967 werden noch 10 Fahrzeug-Funksprechanlagen und zwei Hand-Funksprechgeräte beschafft. Die Kosten belaufen sich auf 53.000 DM einschlieÃlich der Nebenkosten für Fahrzeugentstörungen, MeÃ- und Prüfgeräte sowie Ersatzteile. 12.000 Mark davon entfallen auf den Vorrat an Ersatzteilen.
Immer mehr Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) beantragen eine Funkfrequenz bzw. einen Funk-Betriebskanal. Die Nachfrage ist gröÃer als die zur Verfügung stehenden Betriebskanäle. Da die Frequenzbereiche aufgrund internationaler Ãbereinkommen nicht verändert werden dürfen, muà der Kanalabstand verringert werden, um mehr verfügbare Kanäle zu erhalten. 1968 wird -soweit technisch möglich- der Kanalabstand bei den vorhandenen Funksprechanlagen von 50 Kilohertz auf 20 Kilohertz reduziert. Die Berufsfeuerwehr Aachen beginnt 1969 mit der geforderten Umrüstung der Fahrzeug-Funksprechanlagen. Die ortsfeste Anlage wird ersetzt, sie ist nicht umrüstbar. Bis 1971 ist der gesamte Funkgerätebestand umgestellt. Die gesamte Umstellung bzw. Ersatzbeschaffung kostet 120.000 DM - doch der Bedarf an Funksprechanlagen bei der Berufsfeuerwehr Aachen ist damit noch nicht abgedeckt. Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit Funk wird kontinuierlich fortgesetzt.
Anfang 1969 wird bei der Aachener Berufsfeuerwehr eine ?Funkfernwirkanlage? (Analoge Funkalarmierung) für rund 5.000 DM installiert. Mit dieser Anlage werden die Luftschutz-Sirenen in den Aachener Gemeinden drahtlos ausgelöst. Mit dem Sirenen-Feuer-Signal werden die Löschzüge bzw. -gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Aachen alarmiert.
Die kommunale Neugliederung ab dem 1.1.72, die Auswirkungen des Rettungsgesetzes vom 26.11.74 sowie die Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzes zwingen zu folgender Ausweitung der funktechnischen Einrichtungen:
- | Erweiterung der Funkfernwirkanlage zur Alarmierung der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr in den Stadtbezirken;
Die technische Struktur der Alarmierung - ein Fernwirk-empfänger aktiviert die Sirenensteuerzentrale in der Bezirksverwaltung bzw. im Gerätehaus des alarmierten Löschzuges, die Zentrale wiederum steuert über das Postnetz eine oder mehrere Sirenen an - wird 1993 geändert. Die Sirenensteuerzentralen werden demontiert und die Postleitungen werden gekündigt. Jede einzelne Sirene wird jetzt von einem Fernwirkempfänger aktiviert. Der neue Empfänger kann vier verschiedene Sirenensignale (Feueralarm, Radio einschalten, Entwarnung, Probealarm) auswerten. |
- | Einrichtung einer Funkfernalarmierung mit Alarmumsetzer (im Klinikum) für das Notarztteam; |
- | Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr mit KFZ-Sprechfunkanlagen; |
- | Deckung des Nachholbedarfs an KFZ-Sprechfunkan-lagen bei der Berufsfeuerwehr; |
- | Vermehrte Einführung von KFZ-Sprechfunkanlagen in Vielkanaltechnik zwecks Zusammenarbeit mit anderen Sicherheitsbehörden und Hilfsdiensten im Rahmen des Katastrophenschutzes; |
- | Ausrüstung der BF und FF mit einer ausreichenden Anzahl von Handsprechfunkgeräten im 2m-Band als einsatzstelleninterne Nachrichtenmittel; |
- | Ablösung des von den Stadtwerken abhängigen Alarmierungssystem (die Alarmempfänger waren in den Wohnungen der Feuerwehrleute am Stromnetz angeschlossen, im Alarmfall modulierte die STAWAG ihr Stromnetz mit einer Tonfrequenz und aktiviert so die Empfänger) der FF-Löschzüge Aachen-Mitte und Aachen-Nord durch Funkmelde- und Alarmempfänger (Pageboy II, FME 83 später auch BMD und Quattro). Durch diese MaÃnahme ist aufgrund der mobilen Funkmeldeempfänger - im Gegensatz zu den alten stationären Alarmempfängern - die Einsatzbereitschaft der Einsatzkräfte in bedeutend kürzerer Zeit gewährleistet. |
- | Sicherstellung der Erreichbarkeit von Führungskräften auÃerhalb des Stadtgebietes durch Beschaffung von Eurosignalempfängern und D1-Mobiltelefonen (Handy). |
- | Einführung des Funk-Melde-Systems (FMS) zur automatischen Fahrzeugzustandserfassung und Entlastung des Funkverkehrs von Routinemeldungen. |
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Installation eines Mobil-Telefongerätes mit Fax in den Einsatzleitfahrzeugen. Diese Gerätekombination dient zur Beschaffung einsatzrelevanter Informationen an der Einsatzstelle, z.B. Auskunft von einem Produzenten zu einem gefährlichen Stoff.
Einführung der digitalen Funkalarmierung
Die analoge Funkalarmierung unterscheidet sich nur durch die Anwendung vom ?normalen? Sprechfunk, arbeitet aber auf denselben Frequenzen. Das Alarmsystem basiert auf Melde- und Fernwirkempfänger mit bis zu vier Rufadressen. Durch die Ãbertragung einer 5-Ton-Folge wird der Empfänger aktiviert. Nach dem Alarmton wird der Meldeempfänger aufgeschaltet und die Sprachdurchsage der Leitstelle ist hörbar oder der nachfolgende Doppelton steuert bei einem Fernsteuerempfänger eine oder mehrere Sirenen.
Entscheidende Nachteile bzw. Einschränkungen beruhen auf der Tatsache, daà die Rufnummernkapazität (100) sehr gering ist und eine ?Netzkontrolle? nur durch einen manuellen Probealarm möglich ist.
Die Ãberlastung (Belegungszeit) und Reichweitenprobleme des Funkverkehrkreises ?Florian Aachen? erfordern eine grundlegende Verbesserung der Funkalarmierung. Der Grundgedanke des neuen Alarmierungskonzepts ist ein zusätzliches, vom Sprechfunk unabhängiges, Funknetz in digitaler Technik und eine gemeinsame Alarmierungsstruktur für beide Funknetze.
Ende 1993 wird die ?digitale Alarmierung? eingerichtet. Das System besteht aus einem Eingabegerät (MAG), drei Datenausbreitungsgeräten (DAU) und 359 Funkrufempfängern (DME). Das Eingabegerät (MAG=Multi-Alarm-Geber) erfüllt folgende Hauptaufgaben:
Der Digitale-Alarm-Umsetzer (Master-DAU) überträgt die von der auslösenden Leitstelle ausgesandten Alarmrufe an die Digitalen Meldeempfänger und an weitere Slave-DAU als Folgeübertragung.
Der Alarmumsetzer besteht aus zwei Teileinheiten, der Hochfrequenz-Einheit (kombinierter Sender-/Empfängerblock) und dem Steuerteil. Im Steuerteil werden die demodulierten Blöcke dekodiert und je nach Dateninhalt z.B. wieder an den Sender zur weiteren Ausstrahlung ausgegeben.
Die Empfangseinheiten für die Funkrufe im digitalen Netz sind tragbare Digitale-Melde-Empfänger (DME), auch Pager genannt. Der Pager besteht aus einem HF-Teil, Demodulator und einem Prozessorsystem. Das Prozessorsystem dekodiert die empfangenen Daten, legt sie in einem Speicher ab und aktiviert den entsprechenden Alarm. Netzspezifische Funktionen und Adresskodierung sind in einem residenten Parameterspeicher (EEPROM) hinterlegt.
Wesentliche Leistungsmerkmale der digitalen Alarmierung sind:
Durch die Realisierung der v.g. MaÃnahmen ergibt sich bis 1996 folgender Gerätebestand (Funk):
Einführung der digitalen Funkalarmierung
Die analoge Funkalarmierung unterscheidet sich nur durch die Anwendung vom ?normalen? Sprechfunk, arbeitet aber auf denselben Frequenzen. Das Alarmsystem basiert auf Melde- und Fernwirkempfänger mit bis zu vier Rufadressen. Durch die Ãbertragung einer 5-Ton-Folge wird der Empfänger aktiviert. Nach dem Alarmton wird der Meldeempfänger aufgeschaltet und die Sprachdurchsage der Leitstelle ist hörbar oder der nachfolgende Doppelton steuert bei einem Fernsteuerempfänger eine oder mehrere Sirenen.
Entscheidende Nachteile bzw. Einschränkungen beruhen auf der Tatsache, daà die Rufnummernkapazität (100) sehr gering ist und eine ?Netzkontrolle? nur durch einen manuellen Probealarm möglich ist.
Die Ãberlastung (Belegungszeit) und Reichweitenprobleme des Funkverkehrkreises ?Florian Aachen? erfordern eine grundlegende Verbesserung der Funkalarmierung. Der Grundgedanke des neuen Alarmierungskonzepts ist ein zusätzliches, vom Sprechfunk unabhängiges, Funknetz in digitaler Technik und eine gemeinsame Alarmierungsstruktur für beide Funknetze.
Ende 1993 wird die ?digitale Alarmierung? eingerichtet. Das System besteht aus einem Eingabegerät (MAG), drei Datenausbreitungsgeräten (DAU) und 359 Funkrufempfängern (DME). Das Eingabegerät (MAG=Multi-Alarm-Geber) erfüllt folgende Hauptaufgaben:
- | Auslösung und Steuerung von Alarmmeldungen im analogen und/oder digitalen Funknetz; |
- | Verwaltung einer Alarmierungsdatenbank für Einsatzkräfte; |
- | Verwaltung aller Daten des Funkkreises in einer Netzkonfigurationsdatei sowie das technische Funkmanagement; |
- | Netzüberwachung; |
- | Protokollierung aller Aktivitäten im Funkverkehrskreis. |
Der Alarmumsetzer besteht aus zwei Teileinheiten, der Hochfrequenz-Einheit (kombinierter Sender-/Empfängerblock) und dem Steuerteil. Im Steuerteil werden die demodulierten Blöcke dekodiert und je nach Dateninhalt z.B. wieder an den Sender zur weiteren Ausstrahlung ausgegeben.
Die Empfangseinheiten für die Funkrufe im digitalen Netz sind tragbare Digitale-Melde-Empfänger (DME), auch Pager genannt. Der Pager besteht aus einem HF-Teil, Demodulator und einem Prozessorsystem. Das Prozessorsystem dekodiert die empfangenen Daten, legt sie in einem Speicher ab und aktiviert den entsprechenden Alarm. Netzspezifische Funktionen und Adresskodierung sind in einem residenten Parameterspeicher (EEPROM) hinterlegt.
Wesentliche Leistungsmerkmale der digitalen Alarmierung sind:
- | Die Alarmmeldung ist speicherbar, d.h. der Alarmierte kann die Meldung beliebig oft abrufen;; |
- | Die Ausgabe der Alarmierung wird mit allen relevanten Daten wie Datum und Uhrzeit gespeichert;; |
- | Kurze Belegzeiten im Funkkreis;; |
- | Eine nachträgliche Erweiterung oder Strukturänderung des Funkverkehrskreises ist jederzeit durch den Einsatz weiterer DAU möglich;; |
- | Fehler bei der Datenübertragung werden weitgehend erkannt und gegebenenfalls korrigiert, führen aber zu keiner falschen Anzeige;; |
- | Durch die Codierung der Nachricht ist ein Mitlesen durch Unbefugte nicht direkt möglich;; |
- | Zyklisch erfolgt eine Ãberprüfung der Ãbertragungswege. Störungen innerhalb des Funkverkehrskreises werden der Leitstelle gemeldet. Stumme Kontrollrufe an die Empfänger ermöglichen eine Reichweitenüberwachung.; |
162 | KFZ-Sprechfunkanlagen, 4m-Band |
---|---|
7 | KFZ-Sprechfunkanlagen, 2m-Band |
117 | FMS-Geräte (Funk-Melde-System) |
8 | Handsprechfunkgeräte, 4m-Band |
121 | Handsprechfunkgeräte, 2m-Band |
64 | Analoge Funkalarmempfänger |
1 | MAG (Multi-Alarm-Geber) |
3 | DAU (Digitale-Alarm-Umsetzer) |
359 | Digitale Funkalarmempfänger |
206
5 | Eurosignalempfänger/Cityruf |
---|---|
45 | Funkfernwirkempfänger, Sirenensteuerung |
10 | Mobiltelefone, davon 3 mit Mobilfax-Gerät |
6 | Fax-Geräte |
Nach der technischen Neugestaltung (Start in 1978) der Leitstelle beginnt mit dem Austausch der Telefonanlage wieder die Phase der technischen Erneuerung.
Mitte 1995 wird die alte Telefonanlage (ESK 400) gegen eine HICOM 300 ausgetauscht. Die HICOM ist ein digitales Abfrage- und Vermittlungssystem, modular aufgebaut, einsetzbar in analoger und digitaler Umwelt und garantiert eine vollständige Nutzung der EURO-ISDN-Leistungsmerkmale (DSS 1) hinsichtlich der VOICE-Dienste sowie der NON VOICE-Dienste wie Telefax, BTX und anderer Datentransferdienste. Die Anlage wird mit einem Administrator-PC an die Anwendungsbesonderheiten angepaÃt. Anstelle einer konventionellen Fernsprechvermittlung werden drei (später fünf) Endgeräte (TRADEBOARD Touch-Screen) in der Leitstelle installiert. Der Touch-Screen arbeitet mit einem berührungssensitiven Farb-LCD-Bildschirm, d.h. die einzelnen Bildschirmfenster werden durch unsichtbare Koordinaten bestimmt, die bei Berührung der Bildschirmoberfläche das betreffende Feld über einen Rechner identifizieren und den entsprechenden Vorgang auslösen, z.B. Zielwahl. 40 Tastenfelder je Ebene, 12 funktionelle Ebenen, die Ebenen 0 bis 9 kann der Benutzer frei konfigurieren und beschriften. Die Tasten sind einsetzbar als Leitungstasten, Namen- bzw. Zielwahltasten und Funktionstasten.
Die Telefonanlage hat einen S2M-Amtsanschluà und 200 analoge/digitale Nebenstellen. Mit einem Gebührencomputer werden alle anfallenden Kommunikationsgebühren für Sprach- und Datenverbindungen erfaÃt und verarbeitet.
Blick in die Zukunft
Geplant ist die Erweiterung der neuen Telefonanlage durch:
- | Automatische Anrufentgegennahme und Auskunft bzw. Ansagen; |
- | Sprachaufzeichnungsgeräte (Kurz- und Langzeitdokumentation); |
- | Anbindung eines DECT (Digital European Cordless Telephony) Schnurlos-Kommunikations-Systems; |
- | Verbindung des DECT-SKS mit der Mobilfunk-Kommunikation (D-Netze). |
Geplant ist: | |
- | der Austausch der Notrufanlage. Die Bedienung der Anlage erfolgt über die schon vorhandenen Touch- Screen Abfrageplätze, unabhängig davon, ob die Notrufanlage autark arbeitet oder in die vorhandene Telefonanlage integriert wird, |
- | die Ankopplung der gesamten Funkanlage (Sprechfunk für 4 Funkkreise, 5-Ton-Folge-Alarmierung und Funk-Melde-System im Hauptfunkkreis und Digitale Alarmierung) an die Touch-Screen Bedieneroberfläche, |
- | die Bedienung des Wachalarms, der ELA (Elektroakustik) und der Haustechnik mit Touch-Screen, |
- | die Erhöhung der Systemsicherheit, d.h. alle wichtigen Elemente müssen gedoppelt werden. Durch eine Sicherheitsroutine müssen alle Hard- und Softwarekomponentenständig überwacht und Fehler müssen sofort behandelt werden, |
- | die Bildung von Rückfallebenen bei Ausfall einzelner Systemkomponenten - damit die wichtigen nachrichtentechnischen Einrichtungen der Aachener Feuerwehr nie komplett ausfallen. |
Seit der Inbetriebnahme der Aachener Feuertelegraphenanlage vor 125 Jahren hat sich die Nachrichtentechnik entscheidend geändert. Vom Morseapparat zum Computer, Datentransfer von wenigen Zeichen/Minute zu Millionen Zeichen/Sekunde - eine revolutionäre und rasante Entwicklung, die aber noch nicht abgeschlossen ist.
Soweit sich die Geschichte der Aachener Feuerwehr zurückverfolgen läÃt, werden die Nachrichtenanlagen stets von feuerwehreigenem Personal - der "Telegraphenbauabteilung" - gewartet, repariert und soweit erforderlich auch erweitert. Nicht mehr nachprüfbar ist die Ãberlieferung, daà einer der früheren Telegraphenbauführer seinen Säbel lediglich zum Abmessen von Leitungsdrähten getragen hat. Nach dem Abbau des letzten Morsetelegraphen (1958) wird diese Abteilung umbenannt. Ob "Telegraphenbauabteilung" oder "Nachrichtenabteilung," das Ziel ist geblieben:
Die nachrichtentechnischen Einrichtungen der Feuerwehr müssen immer "ON LINE" sein.